Symptome
Menschen, die an einer Schizophrenie erkrankt sind, leiden zeitweise unter Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Sie halten sich vielleicht für eine berühmte Person, zum Beispiel für einen König (= Größenwahn), oder sie glauben, dass sie die Polizei verfolgen würde (Verfolgungswahn), obwohl das gar nicht stimmt. Man kann auch nicht so gut verstehen, was sie sagen, weil das ganz verwirrend ist.
Manchmal hören sie Dinge (z.B. Stimmen), die andere Menschen nicht hören (= Halluzinationen). Vielleicht ist er oder sie aber auch ganz müde, mag nichts mehr essen und geht anderen aus dem Weg, ähnlich wie ein depressiver Patient.
Ursachen
Die Schizophrenie ist eine „endogene Psychose“, das heißt, dass man nicht genau weiß, was die Ursachen für die Erkrankung sind. Es gibt auch Psychosen, die durch Drogenkonsum entstehen. Da man deren Ursache (z.B. Halluzinogene wie LSD) dann klar benennen kann, nennt man diese „exogene Psychose“.
Der Drogenkonsum kann aber auch die Entstehung einer Schizophrenie begünstigen. Andere Risikofaktoren sind eine familiäre Vorbelastung, Stress und bestimmte Infektionserkrankungen der schwangeren Mutter. Risikofaktor heißt aber nicht, dass dadurch auf jeden Fall die Krankheit ausbricht.
Vorkommen
Auch wenn bei manchen Menschen ein erhöhtes Risiko besteht, grundsätzlich kann jeder Mensch daran erkranken. Egal, ob Mann oder Frau, hell- oder dunkelhäutig, arm oder reich, und egal, welcher Religion man angehört. Die Schizophrenie kommt auf der ganzen Welt vor. Einer von 100 Menschen erkrankt einmal in seinem Leben an einer Schizophrenie.
Verlauf
Eine Schizophrenie bricht nicht von heute auf morgen aus. Sie ist schleichend und beginnt häufig schon in der Pubertät. Die Betroffenen bemerken es oft aber nicht, weil die starken/ auffälligen Symptome, wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen, erst später auftreten. Zu Beginn sind sie eher unkonzentriert und depressiv verstimmt. Sie ziehen sich stark von Freunden und Hobbys zurück und wirken dabei ganz unbeteiligt. Es kann sein, dass sie ein eigenartiges Denken und Verhalten zeigen, z.B. das Tragen von Wintersachen im Juli. Die Sprache kann zum Teil so gestört sein, so dass man sie nicht mehr verstehen kann und sie einen auch nicht mehr verstehen. Das reicht aber noch nicht aus, um zu sagen, dass derjenige/diejenige eine Schizophrenie hat. Schließlich hat sich jeder schon mal zurückgezogen, und jeder war schon mal unkonzentriert. Ein Facharzt kann erst am Auftreten verschiedener Symptome erkennen, ob es sich um eine schizophrene Erkrankung handelt.
Die Verläufe können sehr unterschiedlich sein. Manch einer hat nur eine „Episode“ in seinem Leben (Episode = Phase, in der es unter anderem zu Wahnvorstellungen und Halluzinationen kommt), manche haben öfter eine solche Episode. Es kann auch passieren, dass es zwischen den Episoden zu depressiven Verstimmungen und Unkonzentriertheit kommt.
Behandlung
Patienten mit Schizophrenie kommt oft ein Psychiatrieaufenthalt zugute. Dort können sie sich erholen. Man behandelt den Patienten in einer dreigliedrigen Therapie (= Maßnahmen, die zur Heilung oder Linderung führt): medikamentös, psychotherapeutisch und soziotherapeutisch. Die Medikamente, die man einsetzt, heißen „Antipsychotika“ oder „Neuroleptika“. Sie werden in akuten Episoden eingesetzt, aber auch vorbeugend, damit es nicht mehr zu einer akuten Episode kommt.
Die medikamentöse Behandlung ist oft eine Voraussetzung für die psycho- und soziotherapeutischen Maßnahmen, da die Patienten oftmals nicht einsichtig sind. In der Psychotherapie versucht man den Patienten zu unterstützen, ihn über die Erkrankung und den Umgang mit der Erkrankung zu informieren und für die Behandlung zu motivieren (Psychoedukation). Die Soziotherapie soll soziale Fähigkeiten fördern.