Betrifft der Entzug auch Dich?

Hier dreht sich alles um Dich!

In Familien mit einem erkrankten Elternteil geht es oft um die Bedürfnisse von diesem. Das gilt nicht nur für abhängige Eltern, sondern für viele andere auch. Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, aus Rücksicht auf dein abhängiges Elternteil, ein trauriges oder ärgerliches Erlebnis nicht erzählen zu können. Möchtest du dein Elternteil nicht auch noch mit deinen Sorgen belasten? Es ist verständlich, dass du diese Gedanken hast.

Du wünschst dir vielleicht auch, dass es endlich mal um dich geht. Und nicht immer um die Probleme der anderen.

Dabei ist es ganz wichtig, über die Dinge zu reden, die dich bewegen. Falls das mit deinen Eltern nicht so gut funktioniert, kannst du Ausschau nach anderen Vertrauenspersonen halten. Das können zum Beispiel Freund*innen, Großeltern, aber auch Vertrauenslehrer*innen oder Schulsozialarbeiter*innen sein. Gut zu wissen, dass die letzten beiden Gruppen sich zur Verschwiegenheit verpflichtet haben. Das heißt, dass sie mit niemandem über das sprechen werden, was du ihnen erzählst.

Es ist auch wichtig, dass du manchmal nur an dich denkst und deswegen kommen hier ein paar Tipps von anderen Jugendlichen, die in einer ähnlichen Situation sind wie du:

Marie (15 Jahre): „Wenn es zuhause Stress gibt, versuche ich mich davon nicht herunterziehen zu lassen. Ich gehe dann zu einer Freundin, denn mir hilft es darüber zu reden und den Frust rauszulassen.“

Lukas (16 Jahre): „Beim Sport fällt es mir leicht, mit meiner schlechten Laune umzugehen. Wenn ich mich anstrenge, bleibt keine Zeit mehr für andere Gedanken!“

Ben (13 Jahre): „Falls mir alles über den Kopf wächst, schließe ich mich in mein Zimmer ein. Dann höre ich Musik, schaue Serien oder spiele auf meiner Xbox.“

Du siehst, dass es ganz unterschiedliche Möglichkeiten gibt, die man im Falle von Wut oder Traurigkeit machen kann, um sich besser zu fühlen. Was einer Person hilft, ist vielleicht für eine andere nicht das Richtige. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du in dich hineinhorchst und überlegst, was dir Freude macht und dann ausprobierst, ob es dir tatsächlich hilft:

  • Sprich mit jemandem, dem du vertraust, über deine Gefühle, deine Sorgen und natürlich auch worüber du dich freust!
  • Suche dir einen Rückzugsort, in dem du abschalten kannst – zum Beispiel dein Zimmer!
  • Verbringe Zeit mit deinen Freund*innen – im Schwimmbad, im Park, im Jugendzentrum, im Kino oder wo auch immer ihr euch wohl fühlt!
  • Hast Du ein Hobby, das dir Spaß macht? Klasse! Falls nicht, probiere neue Hobbies aus. Joggen hilft dir, den Kopf freizubekommen und beim Volleyball kannst du neue Leute kennenlernen. Vielleicht kannst du dich auch mit deinem Handy bewaffnet auf die Suche nach schönen Fotomotiven machen. Nicht jedes Hobby kostet viel Geld und mit Kreativität findest du bestimmt etwas, das dir Spaß macht.
  • Hast Du schon einmal eine Entspannungsübung ausprobiert? Dafür braucht man keine Utensilien und mit ein bisschen Übung kannst du sie auch anwenden, ohne dass jemand es mitbekommt. So geht´s: Nimm eine entspannte Haltung ein, ob du stehst, sitzt oder liegst ist ganz egal. Beobachte nun für einen Moment deinen Atem: geht er schnell und flach? Wo spürst du ihn? Du kannst nun versuchen, ihn langsam zu verändern. Atme ein und zähle dabei bis 4. Beim Ausatmen zählst zu dann gleichmäßig bis 6. Dies kannst du einige Male wiederholen und so merken, wie du durch die Beeinflussung des Atems ruhiger wirst.
  • Such dir ein Hörbuch oder einen Podcast heraus, dem du in Ruhe zuhören kannst.

Viele Jugendliche haben uns den Tipp gegeben, sich eine Vertrauensperson zu suchen. Weiter oben haben wir diese Möglichkeit schon einmal erwähnt! In vielen Städten gibt es Suchtberatungen, die auch Gruppen oder Gespräche für Jugendliche von betroffenen Eltern anbieten. Dort kannst du dich ohne Scham anderen anvertrauen und dir der Verschwiegenheit sicher sein.

Hier findest du eine interaktive Karte in der du nach Hilfsangeboten in deiner Nähe suchen kannst!

Nicht immer fühlt man sich danach mit jemandem zu reden. Dann kann man seine Gedanken und Sorgen auch einem Tagebuch anvertrauen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, ein Tagebuch zu führen – zum Beispiel ganz klassisch mit Stift und Papier. Dafür brauchst du gar nicht unbedingt ein spezielles Buch, ein kleines Notizbuch reicht vollkommen. Du kannst nicht nur hineinschreiben, sondern auch die Seiten gestalten und mit Fotos oder Andenken verzieren.

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