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Die (qualifizierte) Entzugsbehandlung

Wenn Menschen sich dazu entscheiden keinen Alkohol mehr zu trinken oder keine Drogen zu nehmen, suchen sie sich meistens Hilfe durch Beratungsstellen oder Kliniken. Es gibt verschiedene Einrichtungen für und Arten von Suchtbehandlung. Eine Form ist die qualifizierte Entzugsbehandlung, die wir Dir hier vorstellen. Weitere Behandlungen findest Du im Anschluss unter „Wie geht es danach weiter?

Die qualifizierte Entzugsbehandlung ist der sogenannten „Entgiftung“ ähnlich. Vielleicht hast Du diesen Begriff schon einmal irgendwo gehört. Der qualifizierte Entzug beinhaltet jedoch deutlich mehr. Wir wollen Dir beide Behandlungen und ihre Besonderheiten deshalb hier erklären.

Die Entgiftung

Die Entgiftung ist oft einer der ersten Schritte, wenn Menschen sich dazu entscheiden zukünftig ohne Alkohol und Drogen leben zu wollen. Bei der Entgiftung geht es vor allem darum, dass körperliche Entzugssymptome gelindert werden. Hat sich der Körper bereits an den Alkohol oder die Drogen gewöhnt, besteht körperliche Abhängigkeit. Wenn plötzlich kein Alkohol getrunken oder andere Substanzen genommen werden, bedeutet dies erst einmal Stress für den Körper, da er sich umstellen muss. Das Gift (also der Alkohol und die Drogen) gelangen aus dem Körper – daher der Begriff „Entgiftung“.

Deswegen ist es wichtig, dass diese Behandlung unter Aufsicht von Ärzt*innen in spezialisierten Krankenhäusern vorgenommen wird. Die Ärzt*innen, ebenso wie Psycholog*innen und Pflegekräfte, stellen das Wohlbefinden des*der Patient*in sicher. Das Ganze kann bis zu mehreren Wochen dauern – das hängt vom einzelnen Menschen und der konsumierten Substanz ab. Besonders in den ersten Tagen ohne Alkohol und Drogen reagiert der Körper empfindlich auf die Veränderung. Betroffene Personen, wie auch Dein Elternteil, können nervöser und reizbarer sein als sonst und Stimmungsschwankungen haben. Möglicherweise sind sie auch zittrig und zeigen körperliche Beschwerden wie Übelkeit, Schwitzen, Herzrasen oder erhöhte Körpertemperatur. Spezielle Medikamente können hier vorübergehende helfen, diese Symptome zu lindern. Grundsätzlich nehmen die Symptome von selbst nach ein paar Tagen ab, wenn der Körper sich langsam umstellt. Bei einem Entzug ist es sehr wichtig, dass auf jeden Fall ein Arzt oder eine Ärztin dabei ist!

Die qualifizierte Entzugsbehandlung

Die qualifizierte Entzugsbehandlung geht über die körperliche Entgiftung hinaus. Hier spielen auch psychologische Aspekte eine Rolle.

Auch hier ist jedoch die Entgiftung der erste Schritt, das heißt der Körper muss sich erst einmal wieder daran gewöhnen, dass kein Alkohol und keine Drogen mehr genommen werden. Wie genau das abläuft hast Du ja bereits oben nachlesen können. Dann geht die Behandlung jedoch noch weiter.

Hinzu kommen weitere Angebote in den Kliniken, die den Patient*innen vor allem dabei helfen sollen zukünftig auf Alkohol und Drogen zu verzichten, also abstinent zu leben. Das erfordert Zeit, eine große Bereitschaft zur Veränderung und viel Motivation. Genau diese werden in der qualifizierten Entzugsbehandlung gefördert. Daher dauert sie länger als die reine Entgiftung – meist drei bis vier Wochen. Das hat meist nichts mit der Schwere der Sucht zu tun, sondern eher damit, wieviel Zeit die Patient*innen benötigen, um die weiteren Schritte zu planen und ihre Abstinenz (also den Verzicht auf Alkohol oder andere Substanzen) zu verfestigen.

Auch der qualifizierte Entzug findet in Klinken bzw. Krankenhäusern statt, die sich hierauf spezialisiert haben. Unter anderem sind Ärzt*innen, Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen an der umfangreichen Behandlung beteiligt. Die Patient*innen – wie Dein Elternteil auch – haben die Gelegenheit sich damit auseinanderzusetzen, wie es zukünftig ohne Drogen und Alkohol weitergehen soll. Das betrifft sowohl das persönliche Leben als auch die weitere Suchtbehandlung.

Was genau in der Behandlung Deines Elternteils passiert, kann sich von Klinik zu Klinik ein wenig unterscheiden. Grundsätzlich sichern Ärzt*innen und Pflegepersonal stets das körperliche Wohl der Patient*innen. Dazu kommen Einzel- und Gruppengespräche mit Therapeut*innen, die die Patient*innen unterstützen. Weitere Angebote können im Erlernen von Entspannungstechniken liegen, speziellen Gruppen und Gesprächen zum Umgang mit der Krankheit Sucht, Bewegungsangeboten und Ergotherapie. Falls Du neugierig bist, was Dein Elternteil genau dort macht, frag doch einfach mal nach.

Oft gibt es hier auch Angebote und Gespräche mit Angehörigen, vielleicht kommt dies ja auch für Dich und Deine Familie in Frage. Die Suchtberatungsstelle kann ein guter Anlaufpunkt für Dich sein – hier bekommst Du Antworten auf Deine Fragen und Unterstützung. Unter folgendem Link kannst Du nach Beratungsstellen in Deiner Nähe suchen.

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