Wirkung
Die Wirkung von Kokain ist stark von der Konsumform abhängig: Wird Kokain geschnupft (sniefen), tritt die Wirkung nach einigen Minuten ein und hält dann 20-60 Minuten an. Kokain, das gespritzt wird, wirkt dagegen sehr schnell (schon nach einigen Sekunden), der Rausch geht aber auch schnell vorüber (10-20 Minuten).
Kokain löst einen „Kick“ aus: Der Betroffene fühlt sich wacher, besser gestimmt und sein Selbstwertgefühl steigt. Kokain bewirkt außerdem, dass der Konsument dazu neigt, sich selbst zu überschätzen. Als weitere Wirkungsmerkmale sind soziale und sexuelle Enthemmung kennzeichnend.
Konsumenten berichten außerdem, dass Denkprozesse beschleunigt werden und durch alternative Denkweisen zuvor unlösbare Probleme lösbar werden.
Körperlich äußert sich der Kokainkonsum durch den Anstieg der Pulsfrequenz und des Blutdrucks sowie dem Anstieg der Körpertemperatur. Da der Körper sich durch die Einnahme von Kokain auf eine höhere Leistungsfähigkeit einstellt, Kokain aber keine Energie zuführt, laugt es den Körper aus. Das erklärt auch, warum Kokain nach seiner aufputschenden Wirkung meist genau den entgegengesetzten Effekt hat: Der Betroffene fühlt sich nach dem Rausch müde und erschöpft. Es kann außerdem zu depressiven Verstimmungen, zu aggressivem Verhalten oder Angstzuständen mit Verfolgungswahn kommen.
Risiken
Kokainkonsum kann, vor allem bei regelmäßigem Gebrauch, zu gravierenden Folgeschäden führen. Dies liegt vor allem daran, dass der Körper durch Kokain, wie oben beschrieben, ausgelaugt wird.
Kokainkonsum kann daher zum Herzinfarkt oder Versagen des Atemkreislaufs führen, was auch tödlich enden kann. Desweiteren können Bewusstseinsstörungen (bis zum Koma), Wahnvorstelllungen, Angstzustände und im Extremfall Suizidgedanken auftreten. Vor allem bei regelmäßigem Konsum kommt es zu Schlafstörungen, gesteigerter Nervosität, Depressionen und aggressivem Verhalten.
Außerdem besteht die Gefahr an Psychosen zu erkranken. Als Psychose wird ein Zustand beschrieben, in dem der Betroffene den Bezug zur Realität zumindest teilweise verliert, wobei er davon überzeugt ist, dass seine Form der Wahrnehmung richtig ist. Er sieht zum Beispiel Dinge, die nicht da sind (Halluzinationen) oder/ und leidet unter Wahnvorstellungen (z.B.: Verfolgungswahn). Wird Kokain gesnieft, führt das zur Zerstörung der Nasenscheidewand, wodurch es zum Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns sowie zum chronischen Nasenbluten kommen kann. Das Spritzen von Kokain bringt die Gefahr mit sich, durch unsauberes Spritzbesteck Infektionen wie HIV und Hepatitis, zu bekommen. Darüber hinaus können sich die Blutbahnen entzünden.
Abhängigkeitssyndrom
Das Abhängigkeitspotential von Kokain ist sehr hoch, wobei eine psychische und weniger eine körperliche Abhängigkeit entsteht.
Die psychische Abhängigkeit kann jedoch gravierend sein und psychische Entzugsymptome halten oft über einen langen Zeitraum an. Wird Kokain gespritzt ist das Risiko einer Abhängigkeit noch höher. Problematisch ist vor allem, dass Konsumenten schnell eine Toleranz gegenüber dem Wirkstoff entwickeln. Das bedeutet, dass sie schon nach kurzer Zeit mehr konsumieren müssen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Dies erhöht die Gefahr körperlicher und psychischer Folgeschäden. Kokain bewirkt häufig auf Dauer eine Persönlichkeitsveränderung.
Der Betroffene verhält sich dann, auch ohne Kokain konsumiert zu haben, überheblich, überschätzt sich selbst und weist anderen gegenüber unsoziales Verhalten auf. Dies führt schnell dazu, dass sich der Abhängige sozial isoliert und den Kontakt zu seiner Familie und seinen Freunden verliert. Da Kokain sehr teuer ist, hat eine Abhängigkeit nicht selten eine hohe finanzielle Verschuldung oder kriminelles Verhalten zur Beschaffung zur Folge.