Die Wirkung von Cannabis hängt von verschiedenen Faktoren, wie der Konsumform, der momentanen Grundstimmung und der psychischen Stabilität der betroffenen Person ab.
Wird Cannabis geraucht, tritt der Rausch relativ schnell ein, da der Wirkstoff THC über die Atemwege schnell zum Zentralnervensystem gelangt und dort die Blut-Hirn-Schranke passiert. Die Wirkung klingt nach 30-60 Minuten langsam ab und ist normalerweise nach 2-3 Stunden beendet.
Bei cannabishaltigen Keksen tritt die Wirkung dagegen oft viel später, dann aber häufig sehr plötzlich ein. Außerdem kann es beim Konsumieren in Form von Keksen schneller zu einer Überdosierung kommen, da die Wirkung stark davon abhängt, ob die betroffene Person vorher normal gegessen hat oder nicht. Der Wirkstoff THC gehört zu der Gruppe der Cannabinoide, die über die so genannten Cannabinoidrezeptoren wirken. Der vollständige Wirkmechanismus ist allerdings noch nicht aufgeklärt.
Die Wirkung von THC ist stimmungsabhängig: Das allgemeine Wohlbefinden kann sich durch THC zur Heiterkeit steigern, Niedergeschlagenheit kann möglicherweise aber auch verstärkt werden. Außerdem fühlen sich Konsument:innen oft entspannt und ausgeglichen, sind gesprächig und kontaktfreudig. Des Weiteren kann der Rausch mit ausgeprägten Hochgefühlen (High-Gefühl) verbunden sein.
Es wird immer wieder berichtet, dass der Konsum von Cannabisprodukten positiv auf die Kreativität wirkt und die Wahrnehmung intensiviert wird. Gleichzeitig wird das Kurzzeitgedächtnis aber gestört, so dass Konsumenten während des Rausches kein gutes Zeitgefühl mehr haben. Unter Freund:innen wird durch den Cannabiskonsum das Gefühl der Zusammengehörigkeit intensiviert. Die körperliche Leistungsfähigkeit wird vermindert und die Konzentrationsfähigkeit, zum Beispiel beim Autofahren, herabgesetzt. Körperlich macht sich THC häufig durch gerötete Augen, Appetitanregung (Haschhunger) und Antriebslosigkeit bemerkbar.
Nach heutigem Kenntnissstand verursacht Cannabis keine körperliche Abhängigkeit, es kann sich jedoch eine seelische Abhängigkeit einstellen. Regelmäßiger Konsum bringt außerdem die Gefahr einer Verschlechterung der Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Lernfähigkeit mit sich.
Außerdem wird immer wieder beschrieben, dass sich bei dauerhaftem Konsum ein Gefühl der Gleichgültigkeit gegenüber alltäglichen Verpflichtungen, wie Schule und Arbeit etc., einstellt. In wieweit dies aber als Folgeerscheinung des Konsums zu beurteilen ist oder aber auf die Lebenseinstellung der betroffenen Person zurückzuführen ist, ist umstritten.
Es ist nicht bekannt, dass Cannabis bleibende Hirnschäden verursacht, diskutiert wird aber noch, ob Cannabis die Entwicklung in der Pubertät verzögert. Außerdem wird erforscht, ob durch Cannabis Psychosen (ein Zustand, in dem die betroffene Person den Bezug zur Realität ganz oder teilweise verliert, wobei sie davon überzeugt ist, dass ihre Form der Wahrnehmung richtig ist. Die betroffene Person sieht zum Beispiel Dinge, die nicht da sind (Halluzinationen) oder/und leidet unter Wahnvorstellungen, z.B. Verfolgungswahn) ausgelöst werden können.
Da Cannabis meist geraucht wird, bestehen die gleichen Gesundheitsrisiken wie beim Tabakrauchen – die Atemwege und die Lunge werden angegriffen. Cannabis scheint aber mehr krebserregende Schadstoffe zu enthalten als Tabak. Bei seltenem Cannabiskonsum konnten jedoch bisher keine Gesundheitsschäden festgestellt werden.