Die Promille
Die so genannte Promille gibt die Alkoholkonzentration im Blut an. 1 Promille bedeutet beispielsweise, dass ein Liter Blut 1 Gramm Alkohol enthält. Die Alkoholkonzentration ist dementsprechend nicht nur von dem Alkoholgehalt des Getränks abhängig, sondern auch von dem Gewicht sowie dem Geschlecht eines Menschen. So verträgt eine Frau im Vergleich zu einem Mann gleichen Gewichts weniger Alkohol, weil der Flüssigkeitsanteil bei Frauen im Verhältnis zu ihrem Gewicht und ihrer Größer geringer ist. Damit du dir ein Bild davon machen kannst, hier ein Beispiel:
Ein Mann und eine Frau mit gleichem Gewicht und gleicher Größe (65 kg, 170 cm) trinken beide 0,5 l Bier. Der Mann wird danach einen Promillewert von ca. 0,5 ‰ haben, bei der Frau läge der Promillewert bei ca. 0,6 ‰.
Es spielen aber auch noch andere Faktoren eine Rolle:
- Wie viel und was hat der Betroffene vorher gegessen?
- Wie schnell wurde der Alkohol getrunken?
- Der Alkoholabbau des Körpers kann variieren, wobei etwa 0,1 bis 0,2 ‰ pro Stunde abgebaut werden.
Da der Alkoholkonsum die Wahrnehmung sowie die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit verändert, gibt es beim Autofahren eine so genannte Promillegrenze: In Deutschland ist das Autofahren ab 0,5 ‰ verboten. Wenn man aber zum Beispiel mit 0,3 ‰ einen Verkehrsunfall hat, dann geht die Polizei davon aus, dass man durch Alkohol beeinträchtigt war. Die Folge dessen wäre eine polizeiliche Anzeige.
Wirkung
Die Wirkung des Alkohols ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ein Maß dafür, wie hoch der Anteil von Alkohol im Blut ist, gibt die so genannte Promillezahl (‰).
Alkohol hat zunächst eine entspannende Wirkung: Die Laune verbessert sich und man wird lockerer. Gleichzeitig nimmt die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit mit zunehmendem Alkoholkonsum ab. Bei etwa einer Promille spricht man von einem „Alkoholrausch“. Der Betroffene hat nun massive Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen.
Dies äußert sich vor allem darin, dass der Betroffene „torkelt“ und die Sprache zunehmend „verwaschen“ klingt. Außerdem ist die Provokations- und Aggressionstoleranz oft verringert.
Manchmal äußert sich der Alkoholkonsum aber auch in depressiver Stimmung. Wie ein Mensch auf Alkohol reagiert, hängt auch davon ab, wie seine Stimmung vor dem Konsum war.
Ab etwa 2 ‰ beginnt das so genannte „Betäubungsstadium“, in dem der Betrunkene zunehmend hilfloser wird. Dies äußert sich zum Beispiel durch Orientierungsverlust, Benommenheit oder plötzliche Müdigkeit. Oft können die Betroffenen sich am nächsten Tag gar nicht mehr daran erinnern, wie sie sich unter Alkoholeinfluss verhalten haben (so genannter „Filmriss“).
Bei sehr hoher Dosis kann es sogar dazu kommen, dass der/die Betroffene bewusstlos wird oder ins Koma fällt.
Risiken des Alkoholkonsums
Trinkt jemand nur gelegentlich Alkohol, ist das für einen gesunden Menschen nur in geringem Maße schädlich. Häufig tritt nach dem Alkoholkonsum ein so genannter „Kater“ auf. Wenn jemand aber jahrelang regelmäßig Alkohol getrunken hat, werden besonders das Gehirn, die Leber und die Bauchspeicheldrüse angegriffen.
Da Alkohol aber durch das Blut transportiert wird, sind auch alle Organe gefährdet. Es wird geschätzt, dass in Deutschland 2,5 Millionen Menschen leben, die alkoholabhängig sind. Bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren ist der Alkoholkonsum besonders schädlich, da der Körper im Wachstum den Alkohol noch langsamer abbaut. Das hat zur Konsequenz, dass es zum Beispiel zu dauerhaften Entwicklungsstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten kommen kann.
Noch gefährlicher ist der Alkoholkonsum einer schwangeren Frau für das ungeborene Kind. Alkohol ist die Substanz, die am häufigsten Fehlbildungen in der Schwangerschaft verursacht. Alkoholismus in der Schwangerschaft kann zu einer spezifischen Kombination von Fehlbildungen, dem sogenannten „fetalen Alkoholsyndrom“, führen. Die betroffenen Kinder sind sowohl körperlich als auch geistig-intellektuell und in ihrer sozialen Reifung beeinträchtigt.
„Kater“: Nach dem Alkoholkonsum kann ein so genannter „Kater“ auftreten. Meist tritt dieser am nächsten Tag auf und kann bis zu drei Tagen anhalten. Je nachdem, wie der jeweilige Mensch auf Alkohol reagiert, kann dieser in seiner Intensität variieren und auch schon nach geringem Alkoholkonsum auftreten.
Üblich sind Symptome, wie Kopfschmerzen, Magenbeschwerden („flaues Gefühl“ im Magen, Appetitlosigkeit oder auch Erbrechen) und allgemeines Unwohlsein. Außerdem können Konzentrationsschwierigkeiten oder leichtes Zittern auftreten. Hauptgrund für einen „Kater“ ist, dass der Körper als Reaktion auf den Alkohol extrem viel Flüssigkeit ausscheidet.
Das hat zur Folge, dass der Körper zum einen an Flüssigkeitsmangel leidet und zum anderen wichtige Nährstoffe, die der Körper braucht, ausgeschieden werden.
Alkoholsucht (Alkoholabhängigkeit)
Alkohol führt nicht sofort zur Sucht. Bei regelmäßigem Alkoholkonsum kann es jedoch zur körperlichen und psychischen Abhängigkeit kommen. Die Entzugssymptome können sich zum Beispiel in Schlafstörungen, Gereiztheit, Depressionen und Zittern auswirken.
Diese Symptome können kurzfristig unterdrückt werden, wenn der Betroffene wieder Alkohol zu sich nimmt. Alkoholabhängigkeit ist als Krankheit anerkannt und die Krankenkassen übernehmen die Behandlung. Ohne fachliche Unterstützung schaffen es nur wenige, sich von ihrer Sucht zu lösen.
Meist tritt Alkoholabhängigkeit schleichend ein und zeigt verschiedene Stadien. Zunächst trinkt der Betroffene immer häufiger: Er hält es zum Beispiel nicht mehr aus auf, einer Party nüchtern zu sein. Damit einhergehend sucht der Betroffene aber auch gezielt Gelegenheiten, um sich zu betrinken (zum Beispiel: jedes Wochenende ausgiebig feiern gehen oder sich gesellig mit anderen auf ein Bier treffen).
Mit der Zeit merkt der Betroffene oft, dass er mehr trinkt als andere, verdrängt dies aber. Wenn andere ihn darauf ansprechen, weicht er dem Gespräch aus. Obwohl der Betroffene oft mehr trinkt als früher, bemerken andere das aber nicht unbedingt, weil sich der Körper stärker an den Alkohol gewöhnt hat und der Rauschzustand nicht mehr so schnell eintritt. Gedächtnislücken treten aber vermehrt auf und die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab.
Der Betroffene verliert immer mehr die Kontrolle über seinen Alkoholkonsum.
Er nimmt sich zum Beispiel immer wieder vor oder verspricht anderen, dass er aufhört zu trinken. Gleichzeitig sucht er aber auch Ausreden, weshalb es nicht klappt oder findet Gründe für den weiteren Konsum. Häufig kommt es vor, dass der Betroffene sich dann von seinem sozialen Umfeld isoliert und seinen Tagesablauf nach dem Trinken richtet. Es kommt häufig zu einer Persönlichkeitsveränderung.
Im fortgeschrittenen Stadium der Alkoholabhängigkeit stellen sich mitunter auch Wahnvorstellungen, erheblicher Gedächtnisverlust und erhebliche körperliche Beeinträchtigungen ein. Häufige Folgeerkrankungen sind Leberzirrhose und Diabetes mellitus. Die fortschreitende, erhebliche Gedächtnisstörung alkoholkranker Menschen bezeichnet man schließlich als Korsakow-Syndrom, welches durch die Schädigung des zentralen Nervensystems hervorgerufen wird.
Patienten, die unter dem Korsakow-Syndrom leiden, haben vor allem Schwierigkeiten, sich an neu Erlebtes zu erinnern, manchmal schon einige Sekunden nach der Handlung. Außerdem können weitere psychiatrische Erkrankungen auftreten.