Symptome
Die Symptome einer Depression können ganz unterschiedlich sein, aber es gibt einige häufige Anzeichen, die immer wieder auftreten:
- Gefühle der Traurigkeit oder Leere: Es fühlt sich an, als ob man in einem tiefen Loch steckt, aus dem man nicht herauskommt.
- Energieverlust und Müdigkeit: Auch wenn man genug geschlafen hat, fühlt man sich ständig erschöpft und ausgebrannt.
- Interessensverlust: Dinge, die früher Spaß gemacht haben, wie Hobbys oder Treffen mit Freunden, sind plötzlich nicht mehr wichtig.
- Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren: Es fällt schwer, zu denken, Entscheidungen zu treffen oder sich auf Aufgaben zu konzentrieren.
- Veränderungen im Schlaf- oder Essverhalten: Man schläft entweder viel zu viel oder viel zu wenig. Auch das Essen kann zur Herausforderung werden – entweder hat man keinen Appetit oder isst mehr als sonst.
- Selbstkritik und negative Gedanken: Man fühlt sich wertlos, hat Schuldgefühle oder denkt, dass das Leben keinen Sinn mehr hat.
Es ist wichtig zu wissen, dass nicht jede Person mit Depressionen alle diese Symptome gleichzeitig hat. Sie erlebt die Krankheit auf ihre ganz eigene Weise.
Ursachen
Die Ursachen für eine Depression sind komplex und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Oft spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Genetik: Wenn in der Familie schon jemand an Depressionen gelitten hat, kann das Risiko für die eigene Erkrankung steigen.
- Stress und schwierige Lebensereignisse: Der Verlust eines geliebten Menschen, Mobbing, das Ende einer wichtigen Beziehung oder andere traumatische Erlebnisse können einen entscheidenden Einfluss haben.
- Hormonelle Veränderungen: Gerade in der Jugend, wenn sich der Körper verändert, können Hormonschwankungen das Risiko für Depressionen erhöhen.
- Körperliche Erkrankungen: Manche Krankheiten, wie eine Schilddrüsenerkrankung, können depressive Symptome hervorrufen.
Depressionen entstehen oft durch eine Mischung aus diesen Faktoren, und manchmal gibt es keinen klaren Auslöser.
Vorkommen
Depressionen sind häufiger, als viele denken. Weltweit leiden Millionen von Menschen daran, und auch in Deutschland ist es keine seltene Krankheit: Etwa 5-10% der deutschen Bevölkerung leidet darunter, dies sind rund vier Millionen Menschen.
Ungefähr 10-20% der Jugendlichen erleben in ihrer Jugendzeit eine depressive Episode. Besonders in der Pubertät, wenn viele Veränderungen im Leben stattfinden, sind Jugendliche anfällig für Depressionen.
Verlauf
Depressionen verlaufen bei jedem Menschen anders. Bei manchen geht die Krankheit nach einer Weile von alleine wieder weg, bei anderen kann sie Monate oder sogar Jahre anhalten, wenn keine Hilfe in Anspruch genommen wird. Ohne Behandlung können sich die Symptome verschlimmern und die Lebensqualität stark einschränken. Manchmal entstehen unter einer Depression auch lebensmüde Gedanken bis hin zu suizidalem Verhalten. Es gibt auch das Risiko, dass Depressionen wiederkehren, insbesondere wenn nicht genug Unterstützung oder Behandlung erfolgt. Das Gute ist: Mit der richtigen Hilfe können die meisten Menschen mit Depressionen wieder gesund werden.
Behandlung
Es gibt viele verschiedene Wege, wie man eine Depression behandeln kann. Je nach dem, welche Ursachen im Vordergrund stehen, wird eine Psychotherapie und/oder eine medikamentöse Behandlung oder Umstellung eingesetzt. Die häufigsten Behandlungsmöglichkeiten sind:
- Psychotherapie: Hier spricht man mit einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin regelmäßig allein oder in einer Gruppe über die eigenen Gedanken und Gefühle, um negative Denkmuster zu erkennen, zu verstehen und zu verändern. Auch schaut man sich die eigene Lebensgeschichte an und versucht zu ergründen, warum die Depression entstanden ist.
- Medikamente: Antidepressiva können helfen, das Gleichgewicht der Gehirnchemie wiederherzustellen. Sie werden in der Regel in Kombination mit Psychotherapie eingesetzt. Wenn ausschließlich körperliche Ursachen einer depressiven Verstimmung zu Grunde liegen, wie beispielsweise eine Störung der Schilddrüse, wird manchmal auch nur das medikamentös behandelt.
- Selbsthilfegruppen: Mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, zu sprechen, kann sehr hilfreich sein. Dafür gibt es Selbsthilfegruppen.
- Gesunde Lebensgewohnheiten: Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind wichtige Bausteine der Behandlung. Auch Entspannungstechniken können helfen, die Stimmung zu verbessern.
Es ist wichtig zu wissen, dass Hilfe immer verfügbar ist, und dass Depressionen behandelbar sind. Wer sich schlecht fühlt, sollte nicht zögern, mit jemandem darüber zu sprechen – sei es mit einem Freund oder einer Freundin, einem Familienmitglied oder mit Fachleuten. Es gibt immer einen Ausweg, auch wenn er im Moment der Dunkelheit vielleicht nicht sichtbar ist.