GEFÜHLSCHAOS

Gefühlschaos

Du bist enttäuscht?

Es ist verständlich, dass dich die Sorge um deine Mutter oder deinen Vater, die dem Glücksspiel nachgehen, belastet. Wenn Verabredungen nicht eingehalten werden, wenn Geburtstagsgeschenke ausbleiben, wenn der Urlaub auf das nächste Jahr verschoben wird, sind das enttäuschende Erfahrungen. Es fällt schwer, jemandem zu vertrauen, der einen enttäuscht hat, und es macht traurig, nicht zu wissen, woran man ist. Es macht hilflos, wenn sich nichts ändert, egal was man tut.

Du fühlst dich allein?

Auch wenn es nicht so scheinen mag, es gibt viele Kinder und Jugendliche, die in einer ähnlichen Situation sind wie du. In Deutschland gibt es ca. eine halbe Millionen Menschen, die ein problematisches Spielverhalten oder gar ein pathologisches, zwanghaftes Spielverhalten zeigen. Und die meisten davon haben Kinder. Du bist also nicht allein.

Du schämst dich?

Viele Kinder und Jugendliche belastet die Situation zuhause sehr. Sie ziehen sich von ihren Freund:innen und ihrer Familie zurück, laden keine Freund:innen mehr nach Hause ein und reden nicht darüber, weil sie sich für die Spielsucht der Eltern schämen. Aber es ist wichtig, darüber zu sprechen!!

Du fühlst dich schuldig und würdest deine Eltern gerne heilen?

Suchtkranke Menschen werden manchmal so stark durch ihre Sucht kontrolliert, dass sie ihre Familie und ihre Freund:innen vernachlässigen und ihnen vielleicht sogar vorwerfen, an der Sucht Schuld zu sein. Doch das stimmt nicht!

Deine Eltern sind für ihr Verhalten selbst verantwortlich. Nur sie können an ihrer eigenen und an der Situation zu Hause etwas ändern! Du hast auch keine Kontrolle darüber, wie oft deine Eltern spielen  oder wie viel Geld sie verspielen. Egal, was du auch tust, deine Eltern werden selbst entscheiden, ob sie ihr Leben ändern oder ob sie weiterhin ihr Lebensglück im Spiel suchen. Deine Eltern sind es, die selbst etwas für sich tun müssen und Hilfe von Ärzt:innen, Psycholog:innen und anderen Expert:innen annehmen können.

Du bist nicht Schuld an der Spielsucht deiner Eltern, du kannst ihr Verhalten nicht kontrollieren und vor allem kannst du sie nicht heilen!

Du bist wütend und verwirrt?

Die Sorge um ein suchtkrankes Elternteil ist mit verwirrenden Gefühlen verbunden: Einerseits ist da der Mensch, den man liebt, andererseits die Sucht, die man hasst. Es macht Angst, nicht einschätzen zu können, wie es um Mutter oder Vater steht und nicht zu wissen, wie man helfen kann. Du darfst aber auch mal wütend auf deine Eltern sein, das heißt dann nicht gleich, dass du sie nicht mehr liebst.

Du fühlst dich nicht geliebt und nicht beachtet?

Wenn Eltern spielsüchtig sind und sich das ganze Familienleben nur noch um die Glücksspielsucht dreht, dann haben die Kinder fast immer das Gefühl, nicht geliebt und nicht beachtet zu werden. Die psychische und auch körperliche Abhängigkeit, denn auch die gibt es bei Spielern, kann dazu führen, dass deine Eltern dir ihre Liebe nicht zeigen können. Es kann auch sein, dass sie sich deswegen selbst schlecht und schuldig fühlen. Man darf also nicht automatisch annehmen, dass spielsüchtige Eltern ihre Kinder nicht lieben.

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