Wirkung
Der Wirkstoff Psilocybin wird im Körper zu Psilocin umgewandelt und hat Ähnlichkeiten mit dem körpereigenen Botenstoff Serotonin. Die Wirkung tritt nach ca. 20 Minuten ein und hält ca. 3 Stunden an. Nach 6 Stunden ist die Wirkung normalerweise vollständig abgeklungen.
Ein Teil des Wirkstoffs bleibt allerdings noch einige Tage im Fettgewebe zurück. Während eines „Trips“ verstärkt sich die Wahrnehmung (z.B. von Lichtern und Farben) und es treten Illusionen auf. Es kann außerdem zu Kopfschmerzen und Übelkeit kommen.
Ob ein Trip als positiv oder negativ empfunden wird, hängt stark von der Stimmung und den Erwartungen der Konsument:innen ab. Das bedeutet, dass durch Psilocybin Glücksgefühle ausgelöst werden können, es aber auch zu einem „Horrortrip“ kommen kann. Bei einem „Horrortrip“ werden negative Gefühle verstärkt und es kommt meist zu Angstzuständen und Niedergeschlagenheit. Auch verdrängte Gefühle oder Erlebnisse können durch die Einnahme von Pilzen wieder ins Bewusstsein gerufen werden, wodurch es nicht selten zu Panikzuständen kommt. Ein „Horrortrip“ kann mit starken Schweißausbrüchen, Herzrasen und manchmal sogar Atemnot verbunden sein.
Risiken
Auf Dauer scheint Psilocybin keine körperlichen Folgeschäden zu bewirken.
Eine große Gefahr besteht allerdings darin, dass Konsument:innen durch die Einnahme Bewusstseinsveränderungen oder Illusionen unterliegen, die dann zu leichtsinnigem Verhalten führen können. Dieses kann schlimmstenfalls tödlich ausgehen, z.B. leichtsinniges Verhalten im Straßenverkehr.
Außerdem können Pilze einen „Flashback“ auslösen. Das bedeutet, dass der Zustand im Drogenrausch einige Zeit nach der Einnahme der Droge wiederkehrt, ohne dass weitere Drogen eingenommen worden sind. Ein „Flashback“ kann über Monate anhalten und muss meistens medikamentös behandelt werden. Ein weiteres Risiko beim Konsum von Pilzen besteht darin, dass die falschen Pilze eingenommen werden, wodurch es zum Beispiel zu Vergiftungen kommen kann.
Abhängigkeitssyndrom
Es ist bisher nicht bekannt, dass Pilze mit dem Inhaltsstoff Psilocybin zu einer körperlichen Abhängigkeit führen. Da der Wirkstoff der Pilze eher Gefühle verstärkt und nicht geeignet scheint, Probleme zu verdrängen, ist auch die Gefahr der psychischen Abhängigkeit gering.
Studien haben gezeigt, dass bei regelmäßigem Konsum immer wieder ein Horrortrip auftreten kann, was dann auf die betroffene Person meist eher abschreckend wirkt, als ihn zur weiteren Einnahme zu animieren. Ein Trip wird außerdem als sehr anstrengend beschrieben und die meisten Betroffenen machen in der Folge eher eine Konsumpause, statt eine Einnahme der Pilze schnell zu wiederholen.
Fliegenpilz
Der heimische Fliegenpilz wächst von Mitteleuropa bis Sibirien, meist am Rand von Nadel- und Laubwäldern. Aufgrund seiner halluzinogenen (bewusstseinsverändernden) Wirkung wurde der Pilz schon von den Schamanen der sibirischen Völker verwendet.
Sie nutzten seine Wirkungsweise um sich eine nähere Verbundenheit mit der spirituellen Welt zu verschaffen. Der Pilz wird meist im getrockneten Zustand gegessen oder aber geraucht. Der Gebrauch und Handel des Fliegenpilzes als Rauschmittel ist in Deutschland verboten.
Wirkung
Circa 1 Stunde nach Einnahme des Fliegenpilzes tritt die Wirkung der darin enthaltenen Substanz Muscimol ein, wobei die Wirkung 5-6 Stunden anhält. Meist fällt die konsumierende Person in einen dösigen Schlaf mit Halluzinationen. Es treten farbige Scheinbilder auf, Geräusche und Laute werden intensiver wahrgenommen und die Raum- und Zeitvorstellung verändert sich.
Außerdem klingt die Sprache meist verwaschen und die betroffene Person wirkt insgesamt verwirrt. War die konsumierende Person vor dem Rausch eher gut gestimmt, werden die positiven Gefühle verstärkt wahrgenommen und es kann sogar eine Art Schwerelosigkeit empfunden werden. Durch den Rausch können aber auch negative Gefühle verstärkt werden. Es kann zu einem so genannten „Horrortrip“ kommen, bei dem sich die betroffene Person z. B. verfolgt fühlt und dadurch in Angst- und Panikzustände verfällt. Nach dem Rausch muss sich der/die Konsument:in meistens übergeben.
Bei höherer Dosierung können während des Rausches Muskelzuckungen- oder Lähmungen auftreten. Die Halluzinationen können außerdem für mehrere Tage anhalten, meist hat die betroffene Person dann ein so genanntes Delirium.
Abhängigkeitssyndrom
Über körperliche oder psychische Anhängigkeit ist bisher nichts Eindeutiges bekannt. Allerdings entwickeln regelmäßige Konsument:innen eine Toleranz, dass heißt, dass sie mit der Zeit eine größere Wirkstoffmenge zu sich nehmen müssen, um in einen Rausch zu verfallen.
Außerdem können die psychischen Auswirkungen gravierend sein: Angst- und Panikzustände, die durch Fliegenpilze ausgelöst werden, führen nicht selten zu anhaltenden psychischen Problemen, die dann oft klinisch behandelt werden müssen. Eine große Gefahr geht, wie bei anderen Pilzen auch, davon aus, dass die Dosis schwer abzuschätzen ist, und es daher schnell zu einer Vergiftung durch Überdosierung kommen kann. Die Dosis ist vor allem schwer abzuschätzen, weil die Fliegenpilze je nach Standort mehr oder weniger Wirkstoff enthalten und die Intensität der Wirkung bei Konsument:innen sehr unterschiedlich zu sein scheint.